„Paradroid Gold“ Modul

Angespornt von diversen „Motto“-Modulen, die mitlerweile alle so angeboten werden, hab ich im Frühsommer 2023 beschlossen etwas eigenes zu kreieren was sich von den „Standard Blinki, Blinki“ Modulen etwas absetzen sollte.

Hier mal zwei Bilder, die ich selber auf der DoReCo Party 2023 gemacht habe, damit überhaupt klar ist worum es geht 😉

Technisch basiert das Paradroid Modul auf meiner 64K Karte, die ich bereits 2003 entwickelt habe, gegenüber den oben gezeigten Modulen, die von der Hardware her kompatibel zum Magic Desk Modul sind.

Als grafische Vorlage diente das Cover vom Spiel sowie die Grafik, die während des Ladevorgangs von Kassette angezeigt wird.

Für mich war es das erste mal Grafik in einem Platinenlayout zu integrieren.
Garnicht so einfach – zumindest mit dem Programm Sprint-Layout welches ich nutze.
Man kann eine einfarbige Grafik „importieren“ muss aber alles per Hand nachpixeln.

Von dem Grafikbild hab ich den entsprechenden Teil zuerst kopiert, in ein zwei Farben GIF geändert und als Bitmap wieder gespeichert, damit ich die Grafik im Layout Programm importieren konnte.

Ich hatte keine Ahnung wie denn das Größenverhätnis zu einer Modulplatine sein würde.
Überraschender Weise passte es von vornherein fast wie Arsch auf Eimer 😀

Ich fing dann einfach mal an zu pixeln. Ohne zu wissen ob es überhaupt klappen würde war der Plan erstmal alles auf einen Layer zu setzen, die „Füllung“ zu „entfernen“ dass nur noch Aussenlinien bleiben und das ganze dann als „Platinenkontur“ zu deklarieren. (Klicken zum vergrößern)

Damit die Figürchen nicht zu klein werden, bzw. es überhaupt eine Möglichkeit geben sollte LEDs als Augen zu nutzen hab ich die Grafik etwas in der Y-Achse gestreckt und die Köpfe minimal vergrößert.
Es war garnicht so einfach passende LEDs zu finden. 1,8mm LEDs gibts es quasi an jeder Straßenecke, aber je mehr Platinenmaterial beim Kopf übrigbleiben würde, desto besser, bzw. stabiler.
Nach längerer Suche habe ich 1,6mm LEDs gefunden. Jeder Zehntel kleiner hilft 😊
Dazu habe ich die linke Figur etwas nach rechts platziert um auf die passende Breite meiner Modulplatine zu kommen.


Das ganze war bis dahin immer erst noch ein Versuch !
Besonders was die dünnen, länglichen Löcher und Einkerbungen an den Händen angeht.
Viel Malerial an diesen Stellen sollte nun wirklich nicht bleiben und ich hatte die Befüchtung, dass es womöglich garnicht so produziert werden konnte.

Aber es sah zumindest schon mal richtig cool aus 😎

Im Vorfeld hatte ich mir überlegt die LEDs der Augen über PWM (Pulsweitenmodulation) mit Hilfe eines Atmel Mikroprozzessors anzusteuern.
Bei einer PWM hat man die Möglichkeit die LEDs zu „dimmen“.

Die zusätzlichen Bauteile mussten natürlich irgenwo auf der Platine untergebracht werden, so dass ich das Layout meiner 64K Karte von 2003 kompett neu gestaltet habe. (Klicken zum vergrößern)

Hier ein paar Bilder diverser Entwicklungsstände (Klicken zum vergrößern)

Zwischendurch hatte ich mich auch mit dem Thema der LED-Ansteuerung beschäftigt wozu ich extra eine Testplatine erstellt hatte, um mich vernünftig mit der Programmierung des Mikroprozessors befassen zu können. (Klicken zum vergrößern)

Nachdem ich die Layouts in Auftrag gegeben hatte bekam ich tatsächlich releativ schnell eine Info, dass die Platine mit den Robotern so nicht hergestellt werden könnte.
Ich hatte es geahnt !
Aber nachdem der erste Schreck weg war und ich die Mail vorchsichtshalber noch mit google übersetzt hatte war es dann doch nicht so schlimm.
Die schmalen Einkerbungen und ein Teil der Löcher waren einfach zu klein.
Der Platinenhersteller kann minimum 0,8mm fräsen. Bei meinem Layout waren die Details nur 0,6mm klein.
Die entsprechenden Stellen hatte ich so gut es ging nachbearbeitet ohne die Grafik zu ruinieren.
Die Arbeit hat sich wirklich gelohnt 🙂

Hier das Ergebnis 😀 (Klicken zum vergrößern)

Ich entschied mich noch ein Modulgehäuse passend zu bearbeiten.
Da ich den Teil mit den Figuren in einem Winkel von etwa 130° anlöten wollte war es garnicht so einfach die Position und breite von der Öffnung zu bestimmen.
Damit das Loch schön gerade wurde hab ich die Linien so lange mit einem scharfen Cuttermesser bearbeitet bis ich durchs Material gestoßen bin.
An den Seiten musste ich mit einer Feile nacharbeiten, da das Loch erst etwas zu schmal war.

Leider hatte ich vergessen bei den Anschlüssen der LEDs entsprechend die Lötstoppmaske zu setzen, sodass quasi nichts zum löten da war 🙄
Ich musste die Pads erst freikratzen – aber irgendetwas ist ja immer 🤷‍♂️
Das Layout hatte ich dann entsprechend abgeändert bevor ich eine zweite Charge von fünf Platinen in Auftrag gegeben hatte.
(Klicken zum vergrößern)

Es stellte sich schließlich noch die Frage, ob die LEDs überhaupt in die Löcher passen würden, bzw. ob ich die noch irgendwie festkleben müsste.
Die LEDs halten in den Löchern alleine durch eine Presspassung 😀
Zum verlöten extrem hilfreich. Besser hätte es nicht laufen können 🙂
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Ich finde der Prototyp ist sehr schön geworden 🙂
(Klicken zum vergrößern)

Es existieren 10 Stk von den Modulen.
Aus der ersten Charge mit den „fehlenden“ Lötpads hatte ich fertige Module gebaut, aus der zweiten Charge Bausätze zusammengestellt.
Acht Module und Bausätze habe ich Freunden und guten Bekannten geschenkt, ein weiteres Modul wurde auf der DoReCo Party 2023 neben anderen Dingen für einen guten Zweck für mehr als 70€ versteigert.
Eins habe ich natürlich für mich behalten 😉
(Klicken zum vergrößern)